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Philippinen, Bevölkerung, Flora und Fauna

 Philippinen: Ein Archipel mit über 7.000 Inseln und stark westlichem Einfluss

Die Philippinen, ein Archipel mit 7.641 Inseln, erstrecken sich über eine Fläche von rund 300.000 Quadratkilometern im westlichen Pazifik. Ihre strategische Lage hat sie zu einem Knotenpunkt für Handelsrouten, kulturelle Austauschprozesse und geopolitische Entwicklungen gemacht. In diesem Artikel wird ein Überblick über die Geografie, Bevölkerung, wichtige Orte sowie die Flora und Fauna der Philippinen gegeben und ihr westlicher Einfluss analysiert.

Geografie und Land

Die Philippinen liegen im sogenannten "Pazifischen Feuerring", einer Region mit hoher seismischer und vulkanischer Aktivität. Zu den größten Inseln gehören Luzon, Visayas und Mindanao. Die Hauptstadt Manila liegt auf Luzon und ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes. Der Archipel ist in drei Hauptregionen unterteilt: Luzon im Norden, die Visayas in der Mitte und Mindanao im Süden. Tropische Regenwälder, Gebirge und unzählige Strände zeichnen die Landschaft aus.

Bevölkerung

Mit einer Bevölkerung von über 115 Millionen Menschen (Stand 2023) sind die Philippinen das zwölftbevölkerungsreichste Land der Welt. Die ethnische Vielfalt ist bemerkenswert, mit über 175 ethnolinguistischen Gruppen. Die größte Gruppe bilden die Tagalog, gefolgt von Cebuano, Ilocano und Visayans. Die offizielle Sprache ist Filipino, eine Variante des Tagalog, neben Englisch, das weit verbreitet und in Regierung, Bildung und Wirtschaft verwendet wird. Der Einfluss der 300-jährigen spanischen Kolonialherrschaft ist in Sprache, Kultur und Religion offensichtlich: Rund 80 % der Bevölkerung sind katholisch.

Wichtige Orte

Manila, die Hauptstadt, ist das pulsierende Herz des Landes. Sie bietet einen faszinierenden Mix aus kolonialer Geschichte und modernem Stadtleben. Intramuros, die historische Altstadt, erinnert an die spanische Kolonialzeit. Cebu City, bekannt als die "Wiege des Christentums" in Asien, war der Ort der ersten spanischen Siedlung. Davao City, auf Mindanao, ist für seine natürlichen Sehenswürdigkeiten wie den Mount Apo, den höchsten Berg des Landes, bekannt. Palawan, mit Orten wie El Nido und Coron, wird häufig als eine der schönsten Inselregionen der Welt bezeichnet.

Flora und Fauna

Die Philippinen gehören zu den 17 Megadiversitätsländern der Welt. Mehr als 52.000 Tier- und Pflanzenarten sind hier beheimatet, von denen viele endemisch sind. Der Philippinen-Adler, eine der größten und seltensten Adlerarten der Welt, ist ein nationales Symbol. Tropische Regenwälder beherbergen eine Vielfalt von Orchideen, Mangroven und Dipterocarpaceae-Bäumen. Die Korallenriffe des Landes zählen zu den artenreichsten der Erde, sind jedoch durch Klimawandel und menschliche Aktivitäten bedroht.

Wissenswertes

Die Philippinen sind weltweit für ihre Feste und Traditionen bekannt, wie das Sinulog-Festival in Cebu und das Ati-Atihan-Festival auf Panay. Ihre Populärkultur, insbesondere die Musik- und Filmindustrie, ist stark westlich geprägt. Die jahrhundertelange Kolonialherrschaft, zuerst durch Spanien (1521-1898) und später durch die USA (1898-1946), hat tiefgreifende politische und kulturelle Spuren hinterlassen. Das Regierungssystem basiert auf einem präsidentialen Modell nach amerikanischem Vorbild, und Basketball ist die populärste Sportart im Land.

Der westliche Einfluss

Die Philippinen sind das einzige überwiegend christliche Land in Asien, was auf die spanische Missionierung zurückzuführen ist. Englisch als Amtssprache und das Bildungssystem spiegeln den amerikanischen Einfluss wider. Die liberale Marktwirtschaft ist ebenfalls ein Vermächtnis der USA. Gleichzeitig gibt es eine wachsende Bewegung, die indigene Traditionen und die nationale Identität stärker betonen möchte.

Fazit

Die Philippinen sind ein faszinierendes Beispiel für kulturelle Verschmelzung und biologische Vielfalt. Trotz der Herausforderungen durch Naturkatastrophen, wirtschaftliche Ungleichheit und den Einfluss der Globalisierung bewahrt der Archipel eine reiche Geschichte und lebendige Traditionen. Die Rolle des Landes in Asien und der Welt wird durch seine Dynamik und Vielfalt immer bedeutender.

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